Kofferdam
Bei Füllungen und Versieglungen hat sich die Kofferdamtechnik als zuverlässiges Hilfsmittel zur Trockenlegung von Arbeitsflächen durchgesetzt.
Aber wie viele Situationen gibt es, bei denen wir ohne Kofferdam arbeiten müssen? Zum Beispiel die frisch durchgebrochenen 7er, sie lassen sich oft sehr lange nicht mit einer Kofferdamklammer fassen, oder 6er welche noch jahrelang distal von Schleimhaut bedeckt bleiben oder Molaren mit MIH die bereits bis Gingivahöhe zu restaurieren sind und an denen keine Klammer hält. Dies sind nur einige Beispiele.
Muss man in diesen Situationen arbeiten, bleibt einem unter Umständen nichts anderes übrig als das Arbeitsfeld wieder "klassisch" trocken zu legen. Hier sind Speichelzieher und Watterolle gefragt.
Als Ergänzung zu den verschieden grossen Watterollen und Speichelzieherformen haben sich bei mir in der Praxis noch zusätzlich folgende zwei Produkte bewährt:
- Von der Firma Mölnlyke gibt es die beiden Parotispatsches Try-tip und Try-aid. Diese flachen dreieckigen "Saugkörper" werden auf die Ausgänge der Parotis gelegt. Dort stoppen sie alleine durch Kompression den Speichelfluss aus der Parotis. Try-aid ist eine reine saugfähige Kartonfläche. Try-tip ist auf einer Seite mit einer undurchlässigen Kunstofffolie beschichtet, und enthält ein Flüssigkeit bindendes Gel. Vor allem das Try-tip (zwei verschiedene Grössen) hat sich sehr gut bei "erzwungenen" Versieglungen bewährt.
- Als Ersatz für die klassische Watterolle haben sich, vor allem bei sehr kleinen Kindern, die Tongue'n Cheek Pads bewährt. Flache, sehr angenehm zu plazierende, und nicht ganz billige Fliesquader lassen sich bequem im Vestibulum oder Zungenraum einlegen. Diese unscheinbaren, gar dünnen Hilfen warten mit einem erstaunlichen Saugvermögen auf. So gelingt es bei sehr ängstlichen oder druckempfindlichen Kindern manchmal doch trocken zu arbeiten.
Beide Produkte sind bei der Firma ms-dental, sicher aber auch bei anderen Depots zu beziehen.